Karriere

Es geht uns vor allem um Persönlichkeitsentwicklung

Das wurde aus Florian Mader

Nach 122 Spielen, einer Champions League-Teilnahme und einem Meistertitel für den FK Austria Wien kehrt der ehemalige Spieler Florian Mader als neuer Akademieleiter zu den Violetten zurück. Seit Sommer leitet Florian Mader die Akademie der Wiener Austria.

 

Florian, was hat sich in der Zwischenzeit bei dir alles getan?
Seit meinem Karriereende im Februar 2020 hat sich wirklich einiges bei mir getan. Vor allem im diesem Jahr. Ich habe die UEFA-A-Lizenz und mein MBA Sales-Studium erfolgreich abgeschlossen. Vor allem der Abschluss des Studiums war mir schon sehr wichtig, da ich mich auch abseits des Fußballs immer weiterbilden wollte, denn jede Karriere geht irgendwann einmal zu Ende. Bis Sommer war ich noch beim FC Wacker Innsbruck im Marketing tätig, da ich mich im Rahmen meiner Master-Arbeit ausführlich mit dem Thema Sportsponsoring auseinandergesetzt habe.

Und nun bist du Akademieleiter beim FK Austria Wien. Wie hast du dich in dieser Rolle eingefunden?
Zuerst einmal war es mir wichtig, ein gutes Team aus Trainern und Betreuern zusammenzustellen und die Spieler kennen zu lernen. Es sind immerhin mehr als 60 Spieler in der Akademie. Wir versuchen, die Perspektivspieler herauszufiltern. Neben dem Sportlichen geht es vor allem auch um Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitsschulung. Es wird nicht jeder den Sprung in den Profibereich schaffen und ich denke, das muss jedem bewusst sein. Es geht darum, die Durchgängigkeit zu erhöhen und die Spieler darauf vorzubereiten, damit sie schnell im Profibereich funktionieren können. Respektvoller und wertschätzender Umgang sind mir ebenso sehr wichtig. Nicht nur der Umgang unter den Spielern, sondern allgemein der Umgang untereinander.

Aktuell spielen viele junge Eigenbauspieler in der Kampfmannschaft, wie bewertest du das?
Wir haben mit Manfred Schmid einen Trainer, der auch ganz jungen Spielern die Chance gibt. Wie man aktuell bei Ziad El Sheiwi, Matthias Braunöder oder auch bei Leo Ivkic sieht, der nach nur wenigen Spielen schon funktioniert und voll in die Mannschaft integriert ist. Diese Auswirkungen sind sehr positiv, weil die Spieler die Perspektiven sehen, dass der Weg bei der Austria nach oben möglich ist und alles sehr schnell gehen kann. Dies zeigt auch den jungen Spielern, dass sie bei uns auf dem richtigen Weg sind und wir sie ihren Zielen näher bringen können. Dabei wollen wir die Jungs Tag für Tag unterstützen, doch es liegt schlussendlich an jedem einzelnen Spieler, seinen Weg zu gehen und das Beste aus seinen Fähigkeiten zu machen.

Wie ist der Austausch zwischen dir und dem Cheftrainer Manfred Schmid?
Er ist sehr häufig bei den Spielen in der Akademie vor Ort. Dabei tauschen wir uns natürlich über interessante Spieler aus, die bei uns gerade im Fokus stehen. In den Länderspielpausen hat er auch die Möglichkeit genützt, Spieler von der U18 in der Kampfmannschaft mittrainieren zu lassen. Dabei geht es vor allem um ein erstes Kennenlernen. Das Tagesgeschäft bleibt allerdings trotzdem die Akademie, in der man sich mit guten Leistungen für den nächsten Schritt empfehlen kann. Er wirft ein Auge auf uns und weiß sehr zu schätzen, was hier passiert. Das ist für das große Ganze schon sehr wichtig und ich bin überzeugt davon, dass wir auf einem guten Weg sind.

 

Florian Mader
Geburtstag: 14. September 1982
Geburtsort: Innsbruck

Stationen als Spieler (u.a.):
FC Wacker Innsbruck (2002 – 2008), SV Ried (2008 – 2011), Austria Wien (2011 – 2015), SKN St. Pölten (2015 – 2017), WSG Tirol (2017 – 2020)

Erfolge
1x Meister (2013) 1x Cupsieger (2011)

 

Interview: Thomas Hinum

Media: fotobyhofer