Vereinigung der Fußballer

„SO WICHTIG WAREN WIR NOCH NIE …“

Es war für uns alle – nicht nur im Fußball – eine noch nie dagewesene Situation, die da auf uns zugekommen ist. So schnell sie gekommen ist, so schnell war uns auch bewusst, dass diese Situation existenzgefährdend für den Fußball, so wie wir ihn in Österreich kennen, sein kann.

… lautete meine Standardantwort auf die Frage nach meinem Befinden von Mitte März bis Juni. Es war für uns alle – nicht nur im Fußball – eine noch nie dagewesene Situation, die da auf uns zugekommen ist. So schnell sie gekommen ist, so schnell war uns auch bewusst, dass diese Situation existenzgefährdend für den Fußball, so wie wir ihn in Österreich kennen, sein kann.

Mit UNS meine ich in diesem Fall den ÖFB, die Bundesliga und die VdF. Von Anfang an war es allen Verantwortungsträgern aller Organisationen klar, diese Krise nur gemeinsam überstehen zu können. In dieser außergewöhnlichen Zeit wurden eingelebte Nickligkeiten und Konflikte beiseitegelegt und es wurde gemeinsam für den österreichischen Fußball an einem Strang gezogen.

In meiner 15-jährigen Tätigkeit für die VdF war das sicherlich die herausforderndste Phase. Gespräche mit Spielern, Ligavertretern, Vereinsvertretern, Medien, VdF-interne Gespräche, Gespräche mit unserer Gewerkschaft younion, unserem Rechtsanwalt usw. standen wochenlang fast rund um die Uhr auf der Tagesordnung. Es war aber nicht nur die herausforderndste Phase, sondern auch die schönste und prägendste in meiner Zeit bei der VdF.

Einerseits hat es intern gezeigt, dass das VdF-Team auch in einer immensen Drucksituation unter großer Verantwortung hervorragend zusammenarbeitet und perfekt funktioniert. Andererseits wurde offensichtlich, wie wichtig eine funktionierende Spielervereinigung ist. Ich wage zu behaupten, dass dies endlich allen in unserer Branche wirklich bewusst geworden ist. Eine Spielervereinigung ist kein Klotz am Bein, sondern vor allem durch ihren Einfluss ein wesentlicher Bestandteil des Systems.

Die Krise ist lange nicht überstanden, viele Probleme werden noch auf uns zukommen. Ich empfinde, dass wir die erste Phase dieser Zeit als Chance genutzt haben. Intern gehen wir gestärkt durch unsere Mitglieder aus ihr heraus, extern haben wir uns viel Respekt und Verständnis bei unseren Stakeholdern erarbeitet.

Es bleibt zu hoffen, dass sich diese auch in Zukunft daran erinnern werden …

Frohes Lesen dieser Ausgabe, in der wir leider um Corona nicht herumgekommen sind,
Euer Gernot Baumgartner